Begriffserklärungen

Funktionsweise einer Gasfeder

Die Gasfeder ist ein hydropneumatisches Verstellelement und besteht aus Druckrohr, Kolbenstange mit Kolben sowie geeigneten Anschlüssen. Sie ist mit komprimiertem Stickstoff gefüllt, der bei gleichem Druck auf verschieden große Kolbenquerschnittsflächen wirkt. Daraus resultiert eine Kraft in Ausschubrichtung. Diese Ausschubkraft kann innerhalb physikalischer Grenzen durch die geeignete Wahl des Fülldruckes exakt festgelegt werden.

 

Federkennlinie und F1-Kraft

Die Federkennlinie beschreibt den Kraftverlauf der Gasfeder über den hub, d.h. vom ausgeschobenen zum eingeschobenen Zustand bzw. umgekehrt. Gasfedern haben einen sehr flachen, annähernd linearen Kennlinienverlauf und ermöglichen so eine gleichmäßig komfortable Verstellung bzw. Schwenkbewegung.

Die F1-Kraft ist neben den Abmessungen das wichtigste beschreibende Merkmal zur Auswahl einer Gasfeder. Sie definiert den Wert der Federkraft und wird jeweils 5mm vor dem Ende der Ausschubbewegung bei hydraulischer Dämpfung und 10mm bei dynamischer Dämpfung gemessen.

 

Ausschubgeschwindigkeit und Dämpfung

Ein besonderer Vorteil der Gasfeder gegenüber einer mechanischen Feder ist der definierbare Geschwindigkeitsverlauf, der eine gedämpfte und komfortable Verstellbewegung ermöglicht. Bei der hydraulischen Dämpfung wird die Ausschubgeschwindigkeit sowohl von der Anordnung und dem Durchmesser der Bohrungen im Kolben als auch von der Viskosität des verwendeten Öls bestimmt. Bei Einbau der Gasfeder mit der Kolbenstange nach unten fährt der Kolben beim Ausschieben zunächst durch den gasgefüllten, dann durch den gasgefüllten, dann durch den ölgefüllten Teil des Druckrohres. Sobald er in das Öl eintaucht, bewegt sich die Kolbenstange mit wesentlich geringerer Geschwindigkeit.

Bei der dynamischen gedämpften Gasfeder wird, anstelle der Bohrung im Kolben, eine Längsnut in die Wand des Druckrohres eingebracht, die wie ein „By-Pass“ wirkt. Ihre Geometrie und die Länge bestimmen den Verlauf der Dämpfung. Diese Technik ermöglicht eine lageunabhängige Dämpfung der Gasfeder.

LIFT-O-MAT

Bei den LIFT-O-MAT Gasfedern handelt es sich um nicht-blockierbare Gasfedern. Sie kommen überall da zum Einsatz, wo ein Bauteil komfortabel in definierte Endlagen bewegt werden soll. Ein LIFT-O-MAT kann die Ausschubkraft und Dämpfung funktionsgerecht steuern und sorgt für anwenderfreundliche Bewegungsabläufe. Einsatzgebiete sind u.a. Klappen und Türen im Maschinen- und Anlagenbau, im Fahrzeugbereich, in der Medizintechnik, der Möbelbranche u.v.m.

Vorteile und Eigenschaften:

  • Optimaler Gewichtsausgleich beim Heben, Senken, Öffnen und Schließen
  • Große Auswahl an Größen und Kraftvarianten im Standardprogramm
  • Dynamisch und hydraulisch gedämpfte Varianten erhältlich
  • Flache Federkennung, d.h. geringer Kraftanstieg auch bei hohen Kräften bzw. großen Hüben
  • Lineare, progressive oder degressive Federkennlinie möglich
  • Kompakte Bauart für geringsten Platzbedarf
  • Vielzahl von Anschlüssen für rationelle Montage
  • Dämpfen der Verstellbewegung in definierten Bereichen oder durchgehend
  • Steuerung der Ausschubgeschwindigkeit möglich
  • Zusatzfunktionen wie elektrische Schalter, STOP-Funktion, Haltefunktion usw. sind integrierbar

 

Die LIFT-O-MAT Sondertypen HYDRO-LIFT und INTERSTOP

 

HYDRO-LIFT

Der HYDRO-LIFT ist im Kolben mit einem Ventil ausgestattet, das neben der anwendungsoptimierten Kraftunterstützung eine stufenlose Positionierung zulässt. Je nach Auslegung des HYDRO-LIFT kann die Haltefunktion im gesamten Verstellbereich bzw. in einem oder mehreren Teilbereichen der Anwendung erfolgen.

 

INTERSTOP – mit Haltebereich

In der INTERSTOP Gasfeder sind die Eigenschaften des dynamisch gedämpften LIFT-O-MAT mit den Haltefunktionen des HYDRO-LIFT kombiniert, wobei die Haltekraft hier in Ausschubrichtung wirkt. Der Hub kann in zwei oder mehrere Funktionsbereiche aufgeteilt werden. So kann ein Funktionsbereich stoppen bzw. die Last der Anwendung in jeder beliebigen Position halten, bis eine manuelle Kraft, z.B. Handkraft, angelegt wird.

    BLOC-O-LIFT – Blockierbare Gasfedern

    Die BLOC-O-LIFT Gasfedern sind sogenannte blockierbare Gasfedern. Mit ihnen werden Funktionen wie Verstellen mit Kraftunterstützung, Dämpfen sowie stufenloses Blockieren erfüllt. Schwere Klappen und Deckel lassen sich mühelos bewegen und sicher in der gewünschten Position offen halten.

    BLOC-O-LIFT Gasfedern sind mit einem speziellen Kolben-Ventilsystem ausgestattet, das die beiden Druckräume in der Feder voneinander trennt. Bei geöffnetem Ventil wirkt der BLOC-O-LIFT kraftunterstützend und dämpfend. Dabei sorgt die lineare Federcharakteristik für einen gleichmäßigen Kraftanstieg über den gesamten Bewegungsbereich. Bei geschlossenem Ventil wird die Gasfeder blockiert und setzt einer Bewegung einen sehr hohen Winderstand entgegen. Haupteinsatzgebiete für die BLOC-O-LIFT Gasfedern sind Möbelindustrie, Medizintechnik, Gebäudetechnik, Luft- und Raumfahrt, Schiffbau, Fahrzeugbau sowie vielfältige industrielle Anwendungen.

    Vorteile und Eigenschaften:

    Zusätzlich zu den Vorteilen des LIFT-O-MAT bietet der BLOC-O-LIFT:

    • Stufenlose Positionierung mit federnder oder starrer Blockierung in Zug- oder Druckrichtung
    • Starr blockierende Version, lageunabhängig oder lageabhängig lieferbar
    • Anwendungsspezifisch mit patentiertem, korrosionsfreiem Auslösestößel lieferbar
    • Verschiedene Auslösungssysteme zur Auswahl
    • Zwei Ventilbauarten erhältlich: Standardauslösung 2,5mm und Sitzventil 1mm für kurze Auslösewege

    STAB-O-MAT – Federnd blockierbare Gasfedern

    Die STAB-O-MAT Gasfedern sind federnd blockierbare Gasfedern zur stufenlos gedämpften und komfortablen Verstellung der Sitzhöhe. Führt man die STAB-O-MAT Gasfedern mit dem Standrohr zusammen spricht man von der sogenannten STAB-O-MAT Säule. Sie finden Anwendung in Bürodrehstühlen, Arbeitsstühlen, Sesseln, Hockern usw.

    Die Blockierfunktion wird in den STAB-O-MAT Gasfedern durch ein am Druckrohrende angebrachtes Ventil realisiert. Der Kolben der STAB-O-MAT Gasfeder ist dabei geschlossen. Zur Aufnahme der Drehstuhlsäule im Fußkreuz und im Sitzträger verfügen sowohl das Stand- als auch das Druckrohr über einen Konus. Neben den Hauptmerkmalen wie der Gasfederlänge und dem Hub stellt die Konusposition des Standrohrs ein für die Einhaltung der Sitzhöhen-Norm-Forderung wichtiges Merkmal dar.

    Vorteile und Eigenschaften:

    • Als Komplettsäule oder einzelne Gasfedern lieferbar
    • Verschiedene Längen und mit Hüben von 50-300mm lieferbar
    • Drehbare und verdrehsichere Ausführungen
    • Säulen mit Teleskopführung mit überproportionalem Verstellbereich
    • Verschiedene Tiefenfederungssysteme für mehr Sitzkomfort
    • Mit justierbarem Stößelüberstand
    • Verschiedene Auslösesysteme

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